Alles über Mundharmonika-Tonarten

In diesem Artikel bekommst du Antworten auf alle deine Fragen über Tonarten der diatonischen Mundharmonika, auch Blues Harp genannt.

mundharmonika tonarten harps koffer

Was ist überhaupt eine Mundharmonika-Tonart?

Als Tonart bezeichnet man, in welcher Tonlage eine Mundharmonika gestimmt ist. Dabei wird die Mundharmonika ausgehend von einem bestimmten Grund-Ton aus gestimmt. Als Töne werden nur die Töne der zum Grundton gehörenden Tonleiter verwendet.

Beispiel: Eine C-Dur Mundharmonika verwendet als Grund-Ton ein C und ist in einer Dur-Tonart gestimmt.

Es gibt auch Mundharmonikas, die in einer Moll-Tonart gestimmt werden. Zum Beispiel wird diese dann mit „C-Moll“ beschriftet. Diese Harps enthalten also nur die Töne der C-Moll-Tonleiter.

Was ist der Unterschied zwischen einer in C, G, A und E gestimmten Mundharmonika?

Der Unterschied zwischen verschiedenen Tonarten der Mundharmonika ist groß. Grundsätzlich gibt der Buchstabe den Namen des Grund-Tons an. Bei einer Mundharmonika in C-Dur ist der Grund-Ton das C, bei einer Harp in G-Dur, das G.

Je nach Grundton der Mundharmonika ändert sich auch die Tonlage. Das heißt, dasselbe Lied klingt in einer anderen Tonart höher oder tiefer. Bei der Mundharmonika liegt die Tonart C-Dur in der Mitte. Das G ist die tiefste Tonart und das F ist die höchste Tonart.

Dazu kommt, dass jede Tonart ihren eigenen Klang hat. Bei der Mundharmonika ist dieser Effekt besonders stark ausgeprägt. Das liegt daran, dass der Klang der Stimmzungen je Tonhöhe etwas anders klingt. Tiefere Tonarten klingen voller und luftiger, hohe dagegen piepsiger und schriller. Bestimmte Sounds bekommst du deswegen nur mit einer bestimmten Tonart hin.

Die tiefen Tonarten, wie G und A klingen bassiger und voller. Die hohen Tonarten, wie E und F klingen fast schon piepsig. Die Mittleren Tonarten, wie Bb (deutsch: B), C und D klingen ausgewogen.

Weil die Stimmzungen bei den tieferen Tonarten mehr Luft durchlassen, lassen sich tiefere Tonarten zudem schwerer spielen, als mittlere und hohe.

Mundharmonika Tonart Tabelle – Übersicht aller Töne aller Tonarten

In den folgenden Tonart-Tabellen findest du eine Übersicht der Töne der wichtigsten Mundharmonika-Tonarten der diatonischen Richter-Harp.



Tonart C

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

C

E

G

C

E

G

C

E

G

C

Ziehen

D

G

B

D

F

A

B

D

F

A



Tonart D

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

D

F♯

A

D

F♯

A

D

F♯

A

D

Ziehen

E

A

C♯

E

G

B

C♯

E

G

B



Tonart E

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

E

G♯

B

E

G♯

B

E

G♯

B

E

Ziehen

F♯

B

D♯

F♯

A

C♯

D♯

F♯

A

C♯



Tonart F

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

F

A

C

F

A

C

F

A

C

F

Ziehen

G

C

E

G

B♭

D

E

G

B♭

D



Tonart G

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

G

B

D

G

B

D

G

B

D

G

Ziehen

A

D

F♯

A

C

E

F♯

A

C

E



Tonart A

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

A

C#

E

A

C#

E

A

C#

E

A

Ziehen

B

E

G♯

B

D

F#

G♯

B

D

F#



Tonart B♭ (A♯, Deutsch: B)

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

B♭

D

F

B♭

D

F

B♭

D

F

B♭

Ziehen

C

F

A

C

E♭

G

A

C

E♭

G



Tonart B (Deutsch: H)

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

B

D♯

F♯

B

D♯

F♯

B

D♯

F♯

B

Ziehen

C♯

F♯

A♯

C♯

E

G♯

A♯

C♯

E

G♯



Tonart A♭ (G♯)

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

A♭

C

E♭

A♭

C

E♭

A♭

C

E♭

A♭

Ziehen

B♭

E♭

G

B♭

D♭

F

G

B♭

D♭

F



Tonart D♭ (C♯)

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

D♭

F

A♭

D♭

F

A♭

D♭

F

A♭

D♭

Ziehen

E♭

A♭

C

E♭

G♭

B♭

C

E♭

G♭

B♭



Tonart E♭ (D♯)

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

E♭

G

B♭

E♭

G

B♭

E♭

G

B♭

E♭

Ziehen

F

B♭

D

F

A♭

C

D

F

A♭

C



Tonart F♯ (G♭)

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

Blasen

F♯

A♯

C♯

F♯

A♯

C♯

F♯

A♯

C♯

F♯

Ziehen

G♯

C♯

E♯

G♯

B

D♯

E♯

G♯

B

D♯



Welche ist die beste Tonart für Anfänger der Mundharmonika?

Für Anfänger wird meistens eine Mundharmonika in der Tonart C-Dur empfohlen. Das hat mehrere gute Gründe:

  1. Die Tonart liegt in der Mitte aller Tonarten.
  2. Tiefere oder höhere Tonarten führen bei Anfängern oft zu Problemen. C-Dur ist dagegen beim Einstieg am einfachsten zu spielen.
  3. Bei den verwendeten Noten kann man auf verwirrende Vorzeichen verzichten. Die Noten sind dadurch einfacher zu lesen.
  4. Aus diesem Grund werden alle Kurse für die Tonart C-Dur geschrieben.

Weil die Tonlage in der Mitte liegt, hat die Mundharmonika der Tonart C eine gute Ansprache und du brauchst damit weniger Luft. Bei tieferen oder höheren Tonlagen musst du nämlich etwas stärker pusten. Insgesamt ist C-Dur deswegen also die beste Tonart um die Grundlagen zu erlernen.

Welche Mundharmonika-Tonart passt am besten zur Gitarre?

Die beste Tonart der Mundharmonika hängt von der Tonart ab, in der die Gitarre gespielt wird. Das heißt, du musst die Tonart der Mundharmonika passend zur Tonart des Lieds auswählen.

Eine Gitarre ist normalerweise in E gestimmt. Darum werden viele Gitarren-Songs auch in E gespielt. Spielst du beispielsweise ein Lied in E-Dur, dann möchtest du auch auf der Mundharmonika in E-Dur spielen.

Dazu wählst du also eine E-Dur Mundharmonika. Mit dieser bekommst du den richtigen Sound für Folk, Country und Punk-Rock.

Wenn du Rock oder Blues spielen möchtest, musst du allerdings etwas anders vorgehen (siehe nächste Frage).

Weitere beliebte Gitarren-Tonarten sind:

Welche Tonart nehme ich für Blues und Rock auf der Harp?

Bei Blues, Rock und vielen Country-Stücken, wird die Mundharmonika in einer anderen Tonart gespielt, als in der Tonart, mit der die Harp gestimmt ist. Du spielst zum Beispiel eine C-Mundharmonika beginnend mit dem Ton G.

Der Grund dafür ist, dass durch den Wechsel des Grundtons, die für den Sound notwendigen Blues-Töne durch Bending erzeugt werden können.

Um die richtige Rock- oder Blues-Tonart zu finden, spielst du die Harp immer in der Tonart des Dominant-Akkords. Also dem fünften Ton der Tonleiter in der die Mundharmonika ursprünglich gestimmt ist:

Die wichtigsten Tonarten für Mundharmonika

Mundharmonikas gibt es in mehreren Tonarten. Doch welche Tonarten sind die Wichtigsten für die Mundharmonika?

Spätestens wenn du schon ein paar Lieder auf deiner Mundharmonika spielen kannst, stellt sich die Frage nach weiteren Tonarten. Denn wenn du mit anderen zusammen spielst, dann werden meistens verschiedene Tonarten verwendet.

Die populärsten Tonarten in einer Band sind diejenigen, die auf der Gitarre und dem Klavier am einfachsten zu spielen sind.

Also sind die sechs in Liedern am häufigsten verwendeten Tonarten:

Bei der Wahl der besten Tonarten für die Harp, musst du beachten, dass diese auch in unterschiedlichen Positionen gespielt werden können. Eine Harp ist also in mehreren Tonarten einsetzbar, wenn du das Positionsspiel beherrschst.

In welcher Reihenfolge kaufe ich meine Harps am besten?

Am Anfang brauchst du nur eine handvoll Harps zu kaufen. Dabei stellt sich die Frage in welcher Reihenfolge du diese am besten kaufst.

Die sechs wichtigsten Tonarten für Mundharmonika sind in der besten Kauf-Reihenfolge:

Alle anderen Tonarten kommen seltener vor. Ein Kauf lohnt sich also, wenn du diese dann brauchst. Mit der Zeit wirst du, wenn du aktiv spielst, dann eh alle Tonarten besitzen.

Braucht man für Lieder in unterschiedlichen Tonarten verschiedene Mundharmonikas?

Ob du für unterschiedliche Tonarten verschiedene Mundharmonikas benötigst, hängt von einigen Dingen ab. Grundsätzlich möchtest du immer in der gleichen Tonart spielen, wie die anderen Musiker auch. Sonst klingst du „daneben“.

Ob du ein anderes Instrument brauchst, hängt zum einen von deiner Mundarmonika-Art ab. Mit einer chromatischen Mundharmonika kannst du in allen Tonarten spielen. Aber auch dort ist es einfacher, für einige Tonarten mit vielen Vorzeichen ein anders gestimmtes Instrument zu wählen.

Bei einer diatonischen Mundharmonika ist es normalerweise so, dass man die Tonart durch Wechsel des Instruments ändert. Das heißt, du benötigst hier mehrere Harps für unterschiedliche Tonarten.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist, wie fit du auf der diatonischen Mundharmonika mit fortgeschrittenen Spieltechniken bist, wie etwa dem Bending. Denn damit ist es auch möglich, auf dem selben Instrument in unterschiedlichen Tonarten zu spielen. Das ist das sogenannte Positionsspiel.

Allerdings, auch wenn das theoretisch möglich ist – selbst die Profis nutzen mehrere Harps. Denn es ist so einfacher und auch der Sound lässt sich so optimal gestalten.





Wie spiele ich ein Lied, das ich auf einer C-Mundharmonika gelernt habe, auf einer anderen Harp?

Das Spielen eines Lieds, dass du auf einer C-Mundharmonika gelernt hast, ist auf einer Harp in einer anderen Tonart ganz einfach. Denn du spielst im Prinzip genau das Gleiche. Die zu spielenden Kanäle und die Blasrichtung bleibt nämlich gleich.

Beim Wechsel der Mundharmonika-Tonart kannst du also so das einmal Gelernte komplett übertragen. Dadurch, dass die Harp anders gestimmt ist, entfällt auch das Umdenken beim Tonart-Wechsel. Das heißt, während du bei anderen Instrumenten noch an die Vorzeichen denken musst, spielst du bei einer Harp einfach das Gleiche.

Das ist möglich, weil die Grundstimmung, also die Tonanordnung relativ zur Tonart, bei allen diatonischen Mundharmonikas gleich bleibt.

Sind mehrere Mundharmonikas für verschiedene Tonarten sinnvoll?

Ob du mehrere Mundharmonika-Tonarten benötigst, hängt davon ab, wie du deine Harps nutzt.

Als Einsteiger, wenn du zuerst das Spielen lernst, ist es am besten, du spielst nur in einer Tonart. So kommst du am besten voran und lernst dich gut zu orientieren.

Wenn du danach schon einige Lieder spielen kannst, macht es Spaß, zur Abwechslung auch mal andere Tonarten auszuprobieren. Denn dadurch ändert sich der Klang und die Art, wie du die Mundharmonika spielst ein klein wenig.

Solange du nur für dich alleine spielst, ist der Kauf anderer Tonarten im Prinzip nicht notwendig. Auch wenn du nach Noten spielst, kannst du nämlich die Vorzeichen einer anderen Tonart meistens ignorieren.

Das ändert sich aber, sobald du mit anderen Instrumenten oder Sängerinnen zusammen spielen willst. Denn hier geben die anderen meistens die Tonart vor. In einer Band oder beim Jam hast du also keine Wahl.

Bevor du mit anderen Musikern spielst, solltest du dir also einen Satz mit den wichtigsten Tonarten zulegen.

Und wenn du das Positionsspiel beherrschst? Denn dann kannst du ja theoretisch in allen 12 Tonarten auf einer Mundharmonika spielen.

In der Praxis ist es dabei allerdings so, dass einige der Positionen leichter sind und andere schwerer. Wenn du dich also nur auf eine Tonart beschränkst, machst du es dir unnötig schwer. Zudem klingen die Positionen aufgrund der jeweils verfügbaren Bends und Overbends anders. Darum nutzt man auch beim Positionsspiel mehrere Mundharmonikas.

Wann lohnt sich ein Tonart-Set?

Für den Einstieg in andere Tonarten, bieten sich Sets mit mehreren Mundharmonikas an. In diesen gibt es mehrere Mundharmonikas in den wichtigsten Tonarten. Vorteile sind zudem, dass die Mundharmonikas im Set zusammen günstiger sind, als wenn du sie einzeln kaufst.

Ein Set, zum Beispiel das Seydel Blues Session Steel-Set* oder Seydel Session Steel-Set mit den Tonarten C, D, F, G, A, Bb jeweils mit Tasche bzw- Etui, in der die Harps enthalten sind erleichtern dir den Transport zur Jamsession oder Bandprobe.

Das Hohner Special 20-Set* lohnt sich, wenn du noch gar keine Mundharmonikas in unterschiedlicher Stimmung hast. Dadurch kannst du schnell dein „Arsenal“ aufbauen.

Was sind Low-Harps für tiefe Tonarten?

Wie du bereits erfahren hast, gibt es Mundharmonikas je nach Tonart in unterschiedlichen Tonlagen. Bis vor ein paar Jahren gab es dabei nur die normalen Mundharmonikas in den Tonarten G-F.

Gerade bei den höheren Tonarten klingen diese Normal-Mundharmonikas etwas dünn und bei den höheren Tönen piepsig. Manche sagen auch, dass der Ton unangenehm stechend ist. In einer Band kommt dazu, dass das hohe Register oft mit der Gesangsstimme ins Gehege kommt.

Darum haben die Mundharmonika-Hersteller die sogenannten „Low-Stimmungen“ eingeführt. Diese Low-Tonarten sind eine Oktave tiefer gestimmt, als bei den normalen Mundharmonikas. Sie liegen also eine ganze Tonleiter weiter unten.

Dadurch kannst du also tiefer spielen. Das kommt besonders beim Rhythmusspiel gut an. Zum Beispiel die Seydel 1847 Classic Low F* oder Hohner Rocket Low Eb*.

Die tiefen Tonarten haben aber auch einen kleinen Haken. Denn sie lassen sich für Einsteiger schwerer spielen. Hierfür muss dein Ton auf einer normalen Mundharmonika schon satt sein. Sonst kann es vorkommen, dass dir bei den ganz tiefen Tonlagen Töne „stecken bleiben“, also gar nicht erklingen.

Fazit

Inzwischen weißt du alles über die Tonarten auf der diatonischen Mundharmonika. Du hast erfahren, was man als Tonart bezeichnet und welche Unterschiede es bei den Tonarten der Harp gibt. Und du weißt, warum du unterschiedliche Tonarten brauchst, wenn du mit anderen Musikern zusammen spielen möchtest.

In der Mundharmonika Tonarten-Tabelle hast du eine Übersicht über alle Töne aller Tonarten bekommen.

Du weißt jetzt auch, was die beste Tonart für Anfänger ist und welche Tonart gut zur Gitarre passt. Auch für Blues und Rock kannst du die richtige Mundharmonika-Tonart zielsicher bestimmen.

Wenn du dir weitere Mundharmonikas kaufen möchtest, dann hast du jetzt erfahren, welches die wichtigsten Tonarten sind und in welcher Reihenfolge sich die Anschaffung lohnt. Und du kannst jetzt entscheiden, ob sich ein Tonarten-Set für dich lohnt.

Wie du auf einer anderen Harp ein Lied spielst, das du auf einer C-Mundharmonika gelernt hast, weißt du nun auch. Damit klappt der Umstieg zu einer anderen Tonart ganz einfach.

Und, zu guter letzt, kannst du jetzt auch mit dem Begriff Low Harp etwas anfangen und weißt über ihre Vorteile und Nachteile Bescheid.



Let the good times roll – Mark





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8 Kommentare

  • alles soweit gut und schön...

    aber es gibt neben den tonarten/stimmungen bei diatonischen harps auch noch verschiedene spezielle typen von harps extra für rock oder blues etc. z.b. "crossover" modelle, ohne die man die gewissen gewünschten töne bzw. akkorde einfach nicht rauskriegt.

    hab mal versucht, das geniale harpsolo von mick jagger (youtube) in australien nachzuspielen mit der harp "rocket progressive" (mit passender stimmung in D low) von hohner.

    finde aber keine crossover-harp davon in dieser D-low stimmung (hohner serie "marine band", die wäre eine crossover), und ohne diese passt die anordnung der töne einfach nicht, die dazu genau benötigt würden.

    was nun, weiss da vielleicht jemand rat?
  • Hallo Eddie,

    danke für deinen Beitrag!

    Wenn du dir die Tonbelegung der einzelnen Modelle anschaust, dann ist sie bei allen diatonischen Mundharmonikas gleich. Das heißt sie haben alle die gleichen Töne im Bezug auf die Tonart. Und damit auch die gleichen Akkorde. Jedenfalls wenn du die gleiche Tonart benutzt.

    Die Rock- oder Blues-Modelle sind reines Marketing, die einem die Auswahl einer Harp erleichtert. Tatsächlich kannst du aber auf jeder diatonischen Rock, Blues und Country spielen.

    Es gibt noch Unterschiede hinsichtlich der Feinstimmung. Dabei werden die Töne um einen Bruchteil höher oder tiefer gestimmt.

    Vereinfacht gesagt liegt es daran, dass du entweder so stimmen kannst, dass Melodien gut klingen oder Akkorde. Die Harps wurden früher auf Akkorde optimiert, wodurch ein paar Töne dann in Melodien etwas daneben liegen. Später hat man dann auch Harps gefertigt, die auf Melodien getrimmt sind, wo dann aber Akkorde nicht so rein klingen.

    Die Crossover ist eine Kompromiss-Stimmung, wo man versucht beides einigermaßen gut klingen zu lassen. Das ist aber heute bei fast allen Mundharmonikas seit den 1980ern der Fall. Sogar bei der Marine Band Classic.

    Diese unterschiedlichen Feinstimmungen führen aber nicht dazu, dass dir dann Töne fehlen. Es sind nur feine Abweichungen, die dem ungeübten Ohr gar nicht auffallen (ca. ein Achtel eine Halbtons). Die Töne fehlen, weil sie in der Richter-Stimmung, die bei allen Harps eingesetzt wird, eben nicht vorhanden sind. Das heißt, es genügt nicht einfach ein anderes Modell zu kaufen.

    Die fehlenden Töne erzeugt man mit besonderen Spielweisen. Dadurch bekommt man dann alle 12 Halbtöne der westlichen Musik und kann im Prinzip alles spielen. Mick Jagger beherrscht ein paar dieser Spielweisen und er erzeugt die dir fehlenden Töne damit.

    Um sein Solo nachspielen zu können, musst du also diese fortgeschrittenen Dinge lernen. Zum Beispiel in unserem Mundharmonika Kurs ;)

    Viele liebe Grüße

    Mark
  • Hallo Mark, bin zufällig auf diese Seite gestoßen. Finde die Ausführungen sehr verständlich und gelungen! Der Vollständigkeit halber müssten allerdings auch kurz die Begriffe "Overblow" und "Overdraw" erwähnt werden. Zutreffenderweise schreibst du, dass man auf einem Instrument in allen Tonarten spielen kann. Allerdings setzt das ein komplett chromatisches Spiel voraus, zu dem diese Techniken gehören.- Abschließend wäre dann zu betonen, dass dies die grundsätzliche Möglichkeit ist, die in der Praxis nur wenige Spieler weltweit vortragsreif beherrschen. Als Schüler von Howard Levy und Konstantin Reinfeld darf ich das sagen.

    www.harpambassador.com
    • Hallo Herbert,

      vielen Dank für deine Anmerkung. Du hast natürlich völlig recht, dass das spielen auf einer Harp in allen Tonarten nur mit Overbending funktioniert.

      Und dass das einige Übung benötigt. Darum ja auch der Hinweis, dass es nur eine theoretische Option ist, und auch viele Profispieler den wechsel auf ein anderes Instrument bevorzugen.

      Wir fühlen uns geehrt, dass du unsere Seite besuchst. Deine Bücher mit Bezug zur Mundharmonika haben im Feuilleton vieler deutscher Zeitungen und im DLF für Furore gesorgt. Danke dass du die Bedeutung der Mundharmonika damit weiteren Menschen ins Bewusstsein gebracht hast!

      Viele liebe Grüße

      Mark
  • Ich bin erst neu auf dieser Seite, darum vielleicht bekannt, was ich sagen will. Es wird immer von den verschiedenen Dur-Tonarten gesprochen, die im Grunde alle gleich sind. Es geht aber bei den im Deutschen Raum kaum bekannten alten Tonleitersysteme, die in der westlich genannten Musik, vor allem in der keltisch-irischen Musik gespielt werden. Die dorische Tonleiter z.B. in SCarborouh Fair. Da eignet sich schon eine auf A-Moll umgefeilte (im Kanal 3, G auf A abfeilen)-DUR Harp besser. Moll gestimmte Mundharmonikas gibt es auch ,aber dementsprechend teuer. Eine ganz andere Chromatik hat Brendan Power für die irische Musik entwickelt, einen Schieber für die Umschaltung von G nach >>D. Man muss sich das mal anhören! Damit geht auch Jazz. Für diese Themen gibt es eine interessante WEb.Site:

    music tales in englisch, aber gut übersetzbar.

    Rinaldo
    • Hallo Rinaldo,

      danke für deinen Beitrag.

      Die diatonischen Mundharmonikas in Richterstimmung sind immer in Dur-gestimmt. Wenn sie in anderen Tonleitern/Tonanordnungen gestimmt sind, dann werden sie Sonderstimmungen genannt. Die Terminologie wenden wir ebenfalls an, weil sie eben etabliert ist.

      Die Tonleitern der keltischen Musik, sind im Grunde nur die Überbleibsel des Tonleiter-Systems, das im Mittelalter verwendet wurde. Das sind die sogenannten Kirchentonarten, oder Modi.

      Unser Dur-Moll System ist daraus hervorgegangen.

      Für eine dorische Tonleiter brauchst du deine Mundharmonika nicht umstimmen. Auch keine Moll-Harp. Es genügt, einfach die Töne ab dem zweiten Ton der Tonleiter aus zu spielen. Also auf einer C-Harp zum Beispiel ab dem D.

      Keltische Musik weicht in vielen Aspekten von unser Festland-europäischen Musik ab. Das macht sie auch so spannend.

      Brendan Powers hat mit der veränderten Chrom zum Beispiel bezweckt, die dort typischen Verzierungen einfacher spielen zu können. Im Grunde ist das nur für diejenigen interessant, die sich auf die irische, schottische oder walisische Volksmusik spezialisieren.

      Trotzdem kann man auch mit einer ganz normalen Chromatischen Mundharmonika und einer gewöhnlichen "Blues Harp" keltische Lieder spielen. Und Jazz wird sowieso meistens auf einer stinknormalen Chrom geblasen. Denn solche Sonderstimmungen und Umbauten sind meistens nur eine Erleichterung für einen ganz spezifischen Einsatzzweck. Man kann sich das Geld also oft sparen ;)

      Viele liebe Grüße

      Mark
  • Hallo!

    Du schreibst: „…spielst du die Harp immer in der Tonart des Dominant-Akkords.“

    Die Tonarten, die du in deiner Tabelle angibst, sind dann aber nicht die Dominant-Akkorde, sondern die Subdominant-Akkorde. Was ist nun richtig?

     

    • Hallo Hektor,

      danke für den Hinweis. Das ist sicherlich etwas verwirrend. Die Antwort steht im nächsten Satz nach dem zitierten:

      Es ist der Dominant-Akkord der Tonart gemeint, in der die Mundharmonika gestimmt ist. Die Angaben gehen also von der Mundharmonika aus.

       

      Andersherum, also ausgehend von der Tonart des Lieds, ist es natürlich der Subdominant Akkord, also die vierte Stufe.

      Alles klar?

      Viele liebe Grüße

      Mark

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