Chromatische Mundharmonika

Eine chromatische Mundharmonika erlaubt es – ähnlich wie bei einem Piano – alle Halbtöne der westlichen Musik zu spielen. Damit kannst du also auf einem Instrument in allen Tonarten spielen.

Die chromatische Mundharmonika wird oft nach ihrem Hohner Modellnamen Chromonica benannt. Dies kommt daher, dass es das erste verfügbare Modelle überhaupt war. Von Spielern wird sie abgekürzt auch als Chrom bezeichnet.

Chromatische Mundharmonika
Chromatische Mundharmonika

Was ist eine chromatische Mundharmonika?

Die chromatische ist ein Typ Mundharmonika, die in vielen Musikstilen gängig ist und das Spielen in allen Tonarten besonders erleichtert. Sie wird als einzige Mundharmonika auch an Musikhochschulen gelehrt.

Größe

Es gibt verschiedene Ausführungen, von einem kleineren Instrument mit rund 12 cm Länge bis zu großen Instrumenten mit etwa 20 cm Länge. Die kleineren Chroms erinnern an eine diatonische Richter-Mundharmonika. Die größeren sind eher etwas für Fortgeschrittene.

Preis

Aufgrund der Mechanik, der vielen Stimmzungen und Ventile sowie des komplexeren Aufbaus sind chromatische Mundharmonikas etwas teurer als diatonische Instrumente.

  • Einsteiger-Instrumente ohne Ventile kosten etwa 60 Euro.
  • Instrumente ab 150 Euro sind eine solide Grundlage zum Lernen.
  • Darüber hinaus gibt es auch noch sehr hochwertig verarbeitete chromatische Mundharmonikas für Profispieler

Wie lerne ich chromatische Mundharmonika spielen?

Unter „Mundharmonika erlernen“ erfährst du, wo und wie du auch die chromatische Mundharmonika lernen kannst.

Wer spielt chromatische Mundharmonika?

Stevie Wonder (Super 64)

Stevie Wonder

Cliff, Flickr

Toots Thielemans

Toots Thielemans

Ron van der Kolk

Norton Buffalo

Norton Buffalo

Melissa Doroquez

Larry Adler

Larry Adler

William Gottlieb

Was ist die Besonderheit daran?

Chromatische Mundharmonikas sind die aufwändigsten und technisch ausgefeiltesten Harmonikas. Sie haben eine komplexe Mechanik und verfügen über Ventile, die bei den anderen Instrument-Arten unüblich sind.

Die meisten Mundharmonikas sind diatonische Instrumente. Diese sind eigentlich nur für das Spielen in einer Tonart gedacht. Im Gegensatz dazu, kannst du mit einer chromatischen Mundharmonika dank der enthaltenen Halbtöne in allen Tonarten spielen.

Um das zu ermöglichen, besteht sie prinzipiell aus zwei Mundharmonikas in einem Instrument. Diese sind aber voneinander getrennt angeordnet. Um zwischen den zwei Harmonikas „umzuschalten“, verfügt die Chrom über einen Schieber (meist rechts).

Zwar ist es insbesondere mit der Richter-Mundharmonika (Blues Harp) ebenso möglich, chromatisch zu spielen. Dazu muss der Spieler jedoch spezielle Spieltechniken beherrschen. Diese zu erlernen kann allerdings etwas dauern.

Welche Varianten gibt es?

Zuerst ist es wichtig, zwischen den verwendeten Stimmungen zu unterscheiden. Es gibt davon zwei verschiedene.

Chromatische Richter-Mundharmonikas

Bei diese Art der chromatischen Mundharmonika handelt es sich um zwei diatonische Mundharmonikas (Blues Harps), die durch den Schieber umgeschaltet werden. Auf ihnen können wie bei diatonischen Harmonikas auch Bends durchgeführt werden, sofern sie nicht über Ventile verfügen, welche die Blas- und Ziehstimmzunge voneinander trennt. Hohner verkauft diese als „Chromatic Koch“ oder „Slide Harp“. Bei Seydel heißt das vergleichbare Modell „Sampler*“ (in C/G-Dur).

Chromatische Richter-Mundharmonikas sind eher etwas für Umsteiger von diatonischen Instrumenten oder für Spieler, die primär diatonisch spielen und in einem Stück Töne spielen müssen, die sie technisch auf der Blues Harp nicht spielen können.

Chromatische Mundharmonikas in Solo-Stimmung

Wenn von einer chromatischen Mundharmonika die Rede ist, wird normalerweise dieser Harmonika-Typ gemeint. Sie unterscheidet sich von allen anderen Instrumenten dadurch, dass die Tonanordnung in jeder Oktave gleich ist und es durch den Schieber möglich ist, jeden Ton des um einen Halbton zu erhöhen.

Chromatische Mundharmonikas unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Anzahl der Luftkanäle und darin, ob sie Ventile benutzen oder nicht. Es gibt Ausführungen mit 8, 10, 12, 14 oder 16 Löchern. Am meisten benutzt werden Chroms mit 12 oder 16 Kanälen (entspricht 48 bzw. 64 Stimmzungen).

Modelle mit mehr Kanälen haben einen größeren Tonumfang. Dafür sind sie aber auch größer und sperriger zu halten. Es ist daher schwieriger diese zu spielen. Für Anfänger empfiehlt sich daher ein kleineres Instrument.

Anwendung: Was kann ich damit machen? Was nicht?

Die Chrom ist ein Alleskönner. Sie eignet sich sowohl für Anfänger, als auch für fortgeschrittene Spieler.

Ihre Stärke hat die Chrom beim Spielen von Melodien und Solos, wobei einzelne Töne gespielt werden. Dadurch, dass du alle Halbtöne spielen kannst, eignet sie sich auch für komplizierte Melodien oder Stücke in mehreren Tonarten. Zudem ist die Tonanordnung überall gleich, so dass es einfach ist, sich zurechtzufinden. Durch den Schieber ist es außerdem möglich, sehr schnell einen Halbton höher zu spielen ohne spezielle Spieltechniken beherrschen zu müssen. Deswegen eignet sie sich gerade für sehr schnelle Stücke.

Für eine Begleitung mit Akkorden ist die chromatische Mundharmonika aber schlechter geeignet, als beispielsweise eine diatonische Harp. Denn auf dem Instrument kannst du nur zwei Akkorde spielen (z. B. C-Dur und D-Moll6), die zudem normalerweise nicht oft miteinander gespielt werden. Obendrein bestehen weniger gut klingende Zweiton-Kombinationen (engl. Doublestops).

Weil sie so flexibel ist, kann die chromatische Mundharmonika in allen Musikstilen eingesetzt werden. Man findet sie in Pop, Soul, Blues genauso wie in der volkstümlichen Musik. Stevie Wonder hat die Chrom in unzähligen Stücken eingesetzt. Auch viele Evergreens wurden mit ihr eingespielt. Ihr bevorzugtes Einsatzgebiet sind Jazz und klassische Musik.

Beispiellieder

Toots Thielemans, The original theme to „Sesame Street“

Stevie Wonder, Isnt She lovely


Mehr Beispiellieder findest du auch im Artikel über die Meister der Chromatischen Mundharmonika.

Was kann man nicht machen?

Das Spielen von Akkorden ist zwar möglich, reicht allerdings nicht wirklich für die Begleitung.

Zudem kannst du auf ihr Spieltechniken wie etwa Bending nicht so gut anwenden wie auf einer diatonischen Harp. Man kann schon etwas benden, aber nur sehr eingeschränkt. Gut, prinzipiell ist es auch unnötig - denn mit dem Schieber kann man ja alle Halbtöne spielen. Nur transportieren eben gerade diese Techniken bei einer diatonischen Harp die Emotionen. Letzten Endes ist es eine persönliche Geschmackssache.

Was meinst du dazu? Schreib doch unten einen Kommentar.

Wie leicht zu lernen? Wie schwer zu spielen?

Für Einsteiger erscheint der Schieber abschreckend, weil schnell der Eindruck entsteht, dass er das Spielen verkompliziert. Der Schieber ist aber gar nicht notwendig, wenn man z. B. in C-Dur spielt. So könntest du also beispielsweise das Spielen zunächst ohne Schieber erlernen.

Vielmehr ist es – im Vergleich zu etwa einer diatonischen Harmonika – sogar einfacher, mit der chromatischen Mundharmonika spielen zu lernen. Denn bei ihr ist die Anordnung der Töne in allen Oktaven gleich. Bei einem diatonischen Instrument ist diese in allen drei Oktaven unterschiedlich und es fehlen sogar Töne. Zudem ist Bending – was vielen schwer fällt – nebensächlich.

Umsteiger von einer Blues Harp auf die chromatische Mundharmonika finden sich üblicherweise schnell zurecht. Denn die Tonanordnung der Kanäle 4 bis 7 der Richterstimmung wird dort überall verwendet.

Vorteile und Nachteile

Pro

  • In allen Tonarten spielbar, keine fehlenden Töne

  • In allen Oktaven gleiche Tonanordnung (Solostimmung)

  • Keine Notwendigkeit, Bending zu lernen

  • Aufgrund der Ventile können überall Blas- und Ziehtöne (etwas) gebogen werden<

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  • Der Luftverbrauch ist geringer und die Ansprache ist exakter, als bei Blues Harps, Oktav oder Tremolo-Mundharmonikas

Kontra

  • Höherer Aufwand für die Pflege:

    • Regelmäßige Reinigung notwendig
    • Ventile verkleben oder verschleißen und müssen getauscht werden
    • Mechanik muss gereinigt werden, Instrument muss recht häufig auseinander und wieder zusammen gebaut werden
  • Empfindlicher als andere Mundharmonika-Arten gegen Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen

  • Bending ist im Vergleich zur Diatonischen Mundharmonika nur bis zu einem Halbton möglich

  • Eingeschränkt für Begleitung einsetzbar

  • Für das Spielen in einer anderen Tonart als der „Stammtonart“ der Mundharmonika ist Musiktheoriewissen notwendig

  • Instrumente unterscheiden sich in Größe und Form, so dass das Spielgefühl sehr verschieden sein kann

Wie ist sie aufgebaut?

Wie alle anderen Mundharmonikas hat die Chrom meist Deckelplatten aus Metall. Für die Deckel wird meist mit Chrom, Silber oder Gold beschichtetes Messing oder Edelstahl benutzt. Darunter befinden sich die Stimmplatten mit den Stimmzungen. Die Stimmplatten bestehen aus Messing. Die Stimmplatten sind wiederum auf einem Kanzellenkörper angebracht, der die Luftkanäle für die Stimmzungen bildet. Der Kanzellenkörper besteht aus Holz (Birne), Kunststoff, Acryl oder Plexiglas.

Bei Holz-Kanzellen passiert es, dass sie bei Kontakt mit Feuchtigkeit anschwellen, dadurch wird die Harmonika weniger luftdicht und das Holz wird nach einiger Zeit brüchig. Zum anderen sind sie im Vergleich zu Kunststoff etwas aufwändiger zu reinigen. Jedoch haben Holz-Kanzellen klanglich ihren Charme.

Auf der Ober- und Unterseite der Chrom befinden sich Stimm- und Deckelplatten. Ähnlich wie bei einer Tremolo-Mundharmonika, ist der Kanal zwischen oberer und unterer Stimmzunge geschlossen. Pro Kanal hat jede Harmonika zwei Stimmzungen: eine für den Blaston und eine für den Ziehton.

Das Besondere an der Chrom ist nun, dass im Prinzip ja zwei Mundharmonikas verbaut sind. Es gibt zwei Varianten, die Töne der „zwei Instrumente“ anzubringen. Bei den ersten Chromonicas waren alle Töne der einen Mundharmonika auf der oberen und die Töne der anderen Harmonika auf der unteren Stimmplatte angebracht.

Etwa ab den Modellen aus den 1950ern wurden die Kanäle der zwei Instrumente immer je Kanal abwechselnd einmal oben und dann unten angebracht. Der Vorteil der letzteren Methode besteht darin, dass die Luftlöcher größer ausfallen, wodurch lauteres Spielen möglich ist. Heute werden beide Formen angeboten.

Mundstück chromatische Mundharmonika

Würde man in die bisher beschriebene Harmonika hineinblasen, würden die Töne „beider“ Instrumente erklingen. Um diese voneinander zu trennen wird noch ein Mundstück vorne angebracht. Die Mundstücke sind meistens aus Metall. Es gibt sowohl runde, wie auch eckige Löcher im Mundstück. Die Modelle mit runden Löchern sind etwas angenehmer zu spielen.

Im Mundstück gibt es zwei Blenden mit gegeneinander versetzten Löchern. Die Löcher sind so angebracht, dass immer nur der Kanal eines der „beiden“ Instrumente auf einmal klingt. Die Blende wird durch einen Schieber verschoben und mit einer Feder wieder in die Ursprungsposition gebracht. Der Schieberknopf ist meist rechts angebracht. Es gibt jedoch auch Modelle, bei denen sich der Knopf links anbringen lässt. Achtung Linkshänder: diese könnten sich für euch als recht praktisch erweisen!

Schieber Chromatische Mundharmonika

Vincent Tcheng Chang

Soweit zum allgemeinen Aufbau. Nun gibt es noch chromatische Mundharmonikas mit Ventilen. Der Grund dafür liegt im Mundstück. Denn das Mundstück ist nicht sehr luftdicht und so entweicht an dieser Stelle Luft ohne bei der Tonerzeugung beteiligt gewesen zu sein. Da sich in einem Kanal zudem sowohl Blaston und Ziehton befinden, geht weitere Luft über die jeweils gerade nicht gespielte Stimmzunge verloren. Das Ergebnis ist durch einen schwachen Klang hörbar.

Um dem entgegenzuwirken, wird auf der gegenüberliegenden Seite der Stimmzunge ein Ventil angeklebt. Dadurch kann Luft eingespart werden, indem sie nur zur Stimmzunge, die gerade angespielt wird fließt. Die Ventile bestehen entweder aus Teflon oder meist aus zwei Streifen dünner Folie. Die untere, direkt auf die Stimmplatte geklebte Schicht besteht aus etwas festerem Material.

Die Ventile sind dem üblichen Verschleiß ausgesetzt. Durch den Speichel verkleben sie nach einer Weile. Wenn du also spielst und sich entweder der Ton nicht sauber spielen lässt oder nur leise spielt, dann aber plötzlich auf einmal wie bei einer Partytröte „ploppt“ und erklingt, dann weißt du, dass es Zeit ist, dich wieder einmal um dein Instrument zu kümmern. :) Geht das Ventil kaputt, so fängt es an, metallisch zu summen oder der Ton klingt ungewöhnlich gedämpft. Aus diesem Grund empfehle ich dir eine regelmäßige Reinigung deiner Chrom. Zu einer regelmäßigen Wartung gehört ebenfalls das Austauschen der Ventile dazu.

Tonsystem

Die chromatische Mundharmonika enthält alle (Halb-)Töne der westlichen Musik.

Tonumfang und Tonlage

Chroms sind in fast allen Dur-Tonarten erhältlich: C, D, E, F, G, A, Bb (deutsch: B), B (deutsch: H). Es gibt auch um eine Oktave tiefer gestimmte Instrumente. Diese werden z. B. als Bariton oder Tenor bezeichnet. Dadurch, dass alle Tonarten auf einem Instrument gespielt werden können, sind die in C-Dur gestimmten Harps die am weitesten verbreiteten. Anders gestimmte Instrumente werden eingesetzt um z. B. Bläsersätze zu spielen, die oft in Bb (deutsch: B) arrangiert sind. Der Vorteil einer in einer anderen Tonart gestimmten Mundharmonika zu verwenden liegt schlicht darin, dass diese dann einfacher zu spielen ist.

Meist haben die Chroms einen Tonumfang von zwei bis vier Oktaven (entsprechend 8 und 12 Löcher). Überwiegend werden dreioktavige Instrumente verwendet. Vier Oktaven werden für klassische Musik und Jazz eingesetzt. Oder eben dann, wenn ein Stück diesen Umfang benötigt.

Bei Chromonicas mit 12 Löchern ist der erste Kanal mit dem mittleren C gestimmt (C4 oder c'). Vier-oktavige Instrumente beginnen eine Oktave tiefer.

Töne und ihre Anordnung

Bei chromatischen Richter-Mundharmonikas (Slide-Harps/Koch Chromatic) entspricht die Tonanordnung der Richterstimmung. Mit dem Schieber wird der Ton um einen Halbton erhöht.

Siehe Töne Diatonische Mundharmonika

Bei den chromatischen Solo-Mundharmonikas ist innerhalb der Kanzellen eins bis vier eine vollständige Tonleiter enthalten. Die Tonanordnung entspricht der Anordnung, die sich bei der diatonischen Harp in der mittleren Oktave (Kernoktave) befindet. Indem man in die Kanäle 1 bis 3 abwechselnd bläst und an ihnen zieht, erhält man die Tonleiter. In Kanal vier dreht sich beim spielen der Tonleiter die Richtung um (wie bei der Blues Harp), dann wird zuerst gezogen und dann geblasen. Dieses Schema wiederholt sich in den darüber liegenden Oktaven immer wieder.

Wird der Schieber gedrückt, so erhöht sich jeder der Töne um einen Halbton. Auf einer C-Dur Chromonica spielt man statt einem C also mit gedrücktem Schieber ein C# (Cis). Die einzige Abweichung stellt der Ziehton im obersten Kanal dar. Dieser erhöht sich mit gedrücktem Schieber meistens um einen Ganzton (z. B. ein D statt C# auf einer C-Dur Harmonika). Wie du bemerkt hast, ist hierzu ein bisschen Musiktheoriewissen von Vorteil.

Ein Nebeneffekt der Tonanordnung ist, dass bei Blastönen ohne gedrückten Schieber der Grundakkord der Tonart der Chrom gespielt wird. Der Ziehton entspricht einem Mollakkord. Insgesamt erhält man also z. B. auf einer C-Dur Chromonika die Akkorde: C, D-Moll, C#, D#-Moll.

Zudem ist in jeder Oktave ein doppelter Grundton vorhanden. Zum Beispiel ist der Blaston in Kanal 4 und 5 derselbe. Und auch das F und das B (deusch: H) kommt sowohl bei gedrücktem, als auch nicht gedrücktem Schieber vor.

Neben dieser Standard Solostimmung gibt es auch Sonderstimmungen. Diese werden meist nicht ab Werk geliefert. Um solche Stimmungen zu erhalten, kannst du dein Instrument entweder selbst umstimmen oder zu einem Instrumentenbauer deines Vertrauens bringen. Beispiele für solche Stimmungen sind: Bebop-, Diminished- oder Ganztonstimmungen. Auch kannst bei den Herstellern nachfragen, ob sie die Umstimmung für dich vornehmen.

Tonübersicht

Ohne gedrückten Schieber:

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

Blasen

C

E

G

C

C

E

G

C

C

E

G

C

C

E

G

C

Ziehen

D

F

A

B

D

F

A

B

D

F

A

B

D

F

A

B

Mit gedrücktem Schieber:

Kanal

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

Blasen

C#

F

G#

C#

C#

F

G#

C#

C#

F

G#

C#

C#

F

G#

C#

Ziehen

D#

F#

A#

C

D#

F#

A#

C

D#

F#

A#

C

D#

F#

A#

D

Spezielle Spieltechniken

Bending

Aufgrund ihrer Konstruktion und dem Einsatz der Ventile, können Töne auf der Chrom begrenzt durch Bending in der Tonhöhe verändert werden. Es ist möglich, einen Ton etwa einen Viertelton bis maximal einen Halbton nach unten zu biegen.

Zudem klingt der Bend anders als bei einer Richter-Mundharmonika (Blues Harp). Das liegt daran, dass der Kanal ein Ventil verwendet und sich dadurch, dass das Zusammenspiel der Stimmzungen unterbunden wird, ein anderer Sound (Timbre) ergibt. Dafür sind Bendings überall möglich. Also sowohl bei Zieh- als auch Blastönen. Auf der Chrom ist der Einsatz von Bends ja prinzipiell nicht nötig. Die Spieltechnik erlaubt es dem Spieler aber bestimmte Musikstile zu spielen, bei denen Glissando ein Stilelement ist. Besonders bei Blues, Rock und Country ist dies essentiell.

Overdraws

Overdraws sind auf der ventilierten chromatischen Mundharmonika nur in der obersten Oktave spielbar. Bei Instrumenten ohne Ventil sind diese auch in den unteren Lagen möglich. Doch benötigst du ja bereits unter normalen Spielbedingungen mehr Luft als bei Richter-Harps, was bei Overdraws erschwerend hinzukommt.

Selbstbegleitung

Die Möglichkeit, sich z. B. mit der Zungenschlagtechnik selbst beim Melodiespiel mit Akkorden zu begleiten ist auf der chromatischen Mundharmonika eingeschränkt. Im Vergleich zur Diatonischen Mundharmonika gibt zu wenig dazu nutzbare Akkorde.

Tab-Notation - nach Zahlen spielen

Die meisten Spieler der chromatischen Mundharmonika können Noten lesen. Deswegen wird eine Tabulatur seltener verwendet. Im Internet findet sich dennoch die nachfolgend aufgezeigte Notation. Der Nachteil dieser ist, dass sie nicht angibt, wie lange der Ton gespielt werden soll oder wie lange eine Pause dauert. Ohne die Melodie zu kennen, ist das Stück nicht erlernbar.

Bei der Tabulatur-Notation werden Noten mit Zahlen angegeben. Die Zahl gibt den zu spielenden Kanal an. Wenn der Ton geblasen werden soll, wird vor die Zahl ein Plus geschrieben (oder gleich weggelassen). Steht ein Minuszeichen vor der Zahl, so handelt es sich um einen Ziehton.

Beispiele:

4 oder +4: in Kanal 4 blasen

-5: an Kanal 5 ziehen

Soll der Schieber betätigt werden, so wird ein Größerzeichen vor die Zahl geschrieben.

Beispiele:

<3: in Kanal 3 blasen und den Schieber drücken

<-3: an Kanal 3 ziehen und den Schieber drücken

Ein Bending wird entweder durch ein Hochkomma (') oder den kleine Buchstaben 'b' angegeben und an die Zahl angehängt.

Beispiel:

-3' oder -3b: an Kanal 3 ziehen und um einen Halbton benden

Akkorde oder mehrere Töne, die gleichzeitig gespielt werden sollen, werden in einer Klammer zusammengefasst.

Beispiel:

(123) oder [123]: gleichzeitig in Kanal 1, 2 und 3 blasen

Welche kaufen?

Chromatische Mundharmonikas gibt es von allen Herstellern von Mundharmonikas. Die bekanntesten sind

  • Hohner
  • C.A. Seydel Söhne
  • Suzuki und
  • Tombo.

Die Qualität dieser Hersteller ist in etwa gleich gut. Gerade letztere sind japanische Hersteller und unter Umständen nicht überall erhältlich.

Beim Kaufen ist es wichtig, auf Qualitätsunterschiede zwischen den Modellen zu achten. Die günstigeren Modelle haben meist keine Ventile, wodurch der Luftverbrauch beim Spielen hoch ist. Zudem sind günstigere Modelle insgesamt weniger gut abgedichtet. Auch das kostet mehr Puste. Also weniger zu empfehlen.

Bei undichteren Instrumenten kann es vorkommen, dass tiefe Töne leiser klingen als alle anderen. Instrumente ab 200 Euro haben dagegen eine ausgeglichene Lautstärke. Und auch die Ansprache der Töne, also wie die Stimmzunge auf den Luftzug reagiert, ist bei diesen Modellen deutlich exakter.

Hochwertige Instrumente verwenden zudem entsprechend hochwertige Materialien. Diese sind weniger anfällig für Korrosion. Auch klingen die Stimmzungen besser, wenn sie dicker und von besserem Material sind.

Last but not least ist die Mechanik bei den Instrumenten die 200 Euro und mehr kosten besser verarbeitet und hat weniger Spiel. Weil der Schieber dadurch weniger bewegt werden muss und exakter ansetzt, ist das Spielen damit einfacher.

Beispielinstrumente

Einsteiger und Fortgeschrittene:

Fortgeschrittene:

Weitere allgemeine Empfehlungen für den Mundharmonikakauf findest du im Bereich Kaufberatung Mundharmonika, z.B.:

Verbreitung und Lernmöglichkeiten

Die chromatische Mundharmonika wird auf der ganzen Welt gespielt. Besonders in Asien – hervorzuheben sind Japan und Hong Kong – gibt es Spieler auf technisch höchstem Niveau. Nichtsdestotrotz wird die Chrom in allen möglichen Musikstilen eingesetzt.

In Europa finden sich etwa so viele Lehrer dafür, wie für die diatonische Blues Harps. Denn viele der Lehrer können beide Harmonika-Arten spielen. Mundharmonika-Lehrer sinnd dünn gesät. Im Gegensatz zu den anderen Instrument-Arten ist die chromatische Mundharmonika das einzige, welches auch im Rahmen eines Musikstudiums an einer Musikakademie studiert werden kann. Es ist also ein Profi-Instrument.

Es gibt weniger Lehrbücher und Videokurse dafür, als für die diatonische Richter-Harmonika.

Wer hat die chromatische Mundharmonika erfunden? - Geschichte

Die Chromonica wurde 1912 von Hohner erfunden. In den 1920ern Jahren wurde sie bereits im Jazz aufgegriffen. In den 1930er Jahren machte sie Larry Adler populär. In Amerika waren „Harmonica-Bands“ damals sehr beliebt. Das Solo-Instrument dieser Ensembles war meist eine chromatische Mundharmonika.

Ausführlichere Details über das Thema findest du im Artikel Historie der Mundharmonika.


Eine Tonleiter auf der Chromatischen Mundharmonika spielen

Wenn du bereits eine Chromatische Mundharmonika hast und dich fragst, wie du darauf eine Tonleiter spielen kannst, schau mal im Artikel: So spielst du auf der Chromatischen Mundharmonika eine Tonleiter in C-Dur nach und fange sofort an die Tonleiter spielen zu lernen.

Chrom Mundharmonika Tonleiter C-Dur Treppe auf ab vor Ziegelmauer

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Quellen

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