Larry Adler war einer der größten Virtuosen und für den Siegeszug der Mundharmonika wegweisend. Seine Interpretationen sind auch heute hoch geschätzt und Gold wert. Grund genug, um ihm an dieser Stelle eine Hommage zu widmen.
Larry Adlers Anfänge
Am 10. Februar 1914 wird in Baltimore, Maryland ein Junge in eine unmusikalische Familie geboren. Es ist Lawrence Cecil „Larry“ Adler, der später der Mundharmonika weltweit zur Anerkennung als richtiges Instrument verhalf, indem er darauf ernsthafte klassische Musik in einer Virtuosität aufführte, die bisher unbekannt war. Damit zeigte er, was mit seiner Chromatischen Mundharmonika alles möglich ist.
Als Kind hört er ein Konzert des Pianisten Rachmaninov, welches für ihn richtungsweisend wird. Er möchte ab diesem Zeitpunkt Klavier lernen und auf der Bühne stehen. Er überredet seine Eltern, ihn mit neun in dem renommierten Peabody Konservatorium für Klavierunterricht einzuschreiben. Da er aber nicht übt, fliegt er zwei Jahre später als untalentiert von der Musikschule.
Aber dieses einschneidende Ereignis stachelt seinen Ehrgeiz nur noch weiter an. Nach einem weiteren erfolglosen Anlauf mit dem Piano, erlebt er bei einem Konzert den Mundharmonika Virtuosen Fred Sonnen mit seiner Mundharmonika-Band.
Dieser war damals im Dienste der Firma Hohner auf Werbetour, wobei in Schulen Konzerte durchgeführt wurden. Danach erhielten die Schüler grundlegende Lektionen für den Einstieg und es wurde eine Spielanleitung und Werbematerial verteilt. Schließlich ermunterte man das begeisterte Publikum, selbst Mundharmonika-Bands zu gründen.
So entdeckte auch Larry Adler seine Liebe zur Mundharmonika. Ein Freund wollte eine Mundharmonika-Band gründen, der er sich anschloss. Und Larry dachte sich, er könnte die Mundharmonika erlernen, ohne viel zu üben.
Er brachte sich das Spielen im Wesentlichen selbst bei, indem er Lieder von Schallplatten nach Gehör nachspielen lernte. Zudem besuchte Larry viele Konzerte und versuchte das Gehörte zu reproduzieren.
Zusätzlich veranstaltete Hohner 1927 kurz darauf zusammen mit der Zeitung Baltimore Sun einen Mundharmonika-Wettbewerb, der ihn bei seinem Ehrgeiz packte. Er gewann diesen Wettbewerb und wurde zum „besten Mundharmonika-Spieler Baltimores“, indem er ein Beethoven Menuett in G spielte.
Seine Konkurrenz spielte im Vergleich dazu lediglich Volkslieder oder den St. Louis Blues. Nach eigener Aussage hatte er das Beethoven-Stück nur deswegen gewählt, weil es zufälligerweise auf der Mundharmonika sehr leicht zu spielen war.
Sein Erfolg stieg ihm gehörig in den Kopf und Larry Adler riss kurz darauf mit dreizehn von zuhause in Richtung New York aus.
Larrys Einzug nach New York
In New York angekommen, war sein Ziel bei Borrah Minevitch und seiner Mundharmonika-Band „Harmonica Rascals“ unterzukommen. Dieser war ebenfalls ein großes Idol und trat im ganzen Land auf. Larry überzeugte Minevitch allerdings überhaupt nicht und wurde barsch abgewiesen, was Larry sehr kränkte.
Anstatt heimzukehren bleibt Larry jedoch in der Stadt und verdient sich zunächst mit Straßenmusik sein Einkommen. Gleichzeitig nutzt er jede Gelegenheit, um bei Theater-Produzenten vorzuspielen. Nachdem er sie tagtäglich bedrängt, bekommt er schließlich 1928 mit vierzehn eine Anstellung im Paramount Theater. Dort spielt er die Filmmusik für die damals noch vorherrschenden Stummfilme.
Seine nächste Station waren dann Musicals am Broadway. Mit letzterem geht er im Land auf Tour, und steht mit zahlreichen Stars auf der Bühne. Adler spielt darin immer einen lokalen Jungen aus dem Publikum, der das Publikum mit Schlagern überrascht und gegen das Orchester antritt.
Am Broadway trifft er auch eher durch Zufall mehrmals auf den Komponisten George Gershwin. Einmal hat er Gelegenheit, Gershwin „Rhapsody in Blue“ vorzuspielen, während dieser sich in der Garderobe aufhält.
Gershwin soll davon so begeistert gewesen sein, dass er sagte: „Das verdammte Ding hört sich so an, als ob ich es für dich geschrieben hätte!“. Die Stücke von George Gershwin waren seitdem eng mit Adler verbunden und er sollte sie in seinen Shows immer wieder spielen. Er berichtete später auch von einer engen Freundschaft, wobei diese später von Zeitzeugen bezweifelt wurde.
Larry Adlers Durchbruch
So richtig los ging es mit seiner Karriere, als 1934 der britische Show-Produzent Charles Cochran auf ihn aufmerksam wird. Dieser liebte die Chromatische Mundharmonika und wollte diese mit Klassischer Musik in sein Programm einbinden. Er engagierte Larry Adler für seine Revue „Streamline“ in London.
Dafür ließ er Larry viele Stücke der klassischen Musik einstudieren, die zu diesem Zeitpunkt noch keiner auf der Chrom gespielt hatte. Das war für Larry zu diesem Zeitpunkt eine Herausforderung. Außerdem kleidete er Larry in einem eleganten Frack, statt dessen bis dahin legeren Kleidung.
Das britische Publikum war so begeistert, dass Larry über Nacht zum Star wurde. Schnell spielte er seine erste Schallplatte „Smoke gets in your eyes“ mit Kompositionen von Gershwins ein, die sich über 200 Tausend Mal verkauft.
Aufgrund seines enormen Publikumserfolg, bekam Larry Adler von der Firma Hohner sogar ein eigenes Modell*, welches es bis heute gibt. Diese war schon vor dem Marktstart ausverkauft. Seit dem war Larry eng mit Hohner verbunden und besuchte sie sogar in den 1930ern mehrmals in Trossingen. Wegen seiner Beliebtheit schreibt er 1937 sogar eine Spielanleitung für die Mund-Orgel.
Bald wird er über Großbritannien hin bekannt und geht in Europa auf Tournee. Im Jahr 1938 trifft er in Paris auf den legendären Jazz-Gitarristen Django Reinhardt, der ihn bei einem Konzert spontan für eine Jam-Session auf die Bühne bittet. Aus dieser Session folgte eine Schallplatte, die er mit Reinhardts Quintette du Hot Club de France einspielt.
Adler war zwar nie ein großer Jazz-Spieler und Improvisateur, was er auch selbst beteuerte, dennoch öffnete diese Platte der Mundharmonika den Weg in den Jazz und macht ihn als Jazz-Spieler bekannt. Auch ein später sehr berühmter Jazzer, Toots Thielemans, wird so auf ihn aufmerksam und dazu inspiriert, die Chrom im Jazz zu spielen.
Inzwischen war Adler ein großer Showman geworden, der auch durch seine galanten Moderationen und witzigen Geschichten das Publikum unterhielt. Neben dem Jazz, nahm er auch Broadway und Schlager-Lieder auf, wobei er die Stücke geschickt an die Mundharmonika anpasste. Seine klassischen Interpretationen sollten aber immer am meisten Anklang beim Publikum finden.
Es folgen Auftritte Larrys in Südafrika und Australien. Bei seiner Australien-Tour 1939, war er mit dem großen Sydney Symphonie Orchester unterwegs und stand erstmals als Solist auf der Bühne. Diese Tour war sehr erfolgreich für ihn.
Larry Adler in Hollywood
Inzwischen musste Larry feststellen, dass er in den USA durch seine lange Abwesenheit in Vergessenheit geraten war. Genug Anlass für ihn, dorthin zurück zukehren, obwohl er in anderen Teilen der Erde eine größere Gage bekommen hätte.
Dort angekommen trat er mit dem Chicago Symphony Orchestra auf und bekam bald einen Plattenvertrag mit RCA. Seine neue Schallplatte wurde durch seine Aufnahme von Ravels Bolero ein Riesenhit in den Staaten. Ravel war allerdings wenig begeistert und bezeichnete seine Aufnahme als Verrat an seinem Werk.
Durch seine große Bekanntheit wurde nun auch Hollywood auf ihn aufmerksam und er spielte während der 1940er Jahre in mehreren Filmen mit. In fünf davon spielte er sich sogar selbst. Und immer war er mit der Mundharmonika zu sehen.
Zu dieser Zeit machte Larry auch die Bekanntschaft vieler Filmstars, wie zum Beispiel Charlie Chaplin, der sein Nachbar in Hollywood war. Wie er stolz erzählte, brachte er den Produzenten für einen Film sogar dazu, Duke Ellington und seine Bigband als Begleitung zu engagieren.
Trotz seiner Filmkarriere, trat Larry Adler während der 1940er weiterhin auf. Seine Tourneen führten ihn auch immer wieder nach Großbritannien. In dieser Zeit bekommt er auch die Aufmerksamkeit einiger Komponisten der Klassischen Musik, die das Potential der Mundharmonika für sich entdecken. Der französische Komponist Jean Berger bietet ihm an, ein Mundharmonika-Concerto nur für Larry zu schreiben.
Adler hatte bislang aber nur nach Gehör spielte und behauptete ein Stück nur zweimal hören zu müssen, bis er es spielen konnte. Um die klassische Komposition zu spielen, lernte er 1940 im Nu nach Noten zu spielen.
Im darauf folgenden Jahr 1941 lernt er den Tänzer Paul Draper kennen, mit dem er fortan als Duo auftritt. Larry spielt unter anderem wieder Gershwins Stücke, wie zum Beispiel „Got Rhythm“. In dieser Konstellation war er sehr erfolgreich.
Während des Kriegs nahm Larry Adler auch am Künstlerprogramm der US Streitkräfte teil. Zusammen mit anderen US-Stars spielte er im Soldatenrundfunk und reiste mehrmals nach Europa und Nordafrika um die Truppen zu unterhalten.
Diese Tour führte ihn auch in der Nachkriegszeit wieder nach Deutschland, wo er 1947 und 1949 in Berlin spielte.
Larrys Exodus nach England
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Anfangsphase des Kalten Kriegs, geriet Larry Adler während der Kommunisten-Verfolgung der McCarthy-Ära in den USA in Ungnade. Zu dieser Zeit wurden neben vielen anderen Menschen auch viele Hollywood-Stars als Kommunisten zu Gefängnisstrafen verurteilt.
Unter den Opfern dieser Politik waren auch Charlie Chaplin, Thomas Mann, Berthold Brecht und Pete Seeger. Larry war zwar nie Kommunist, bezeichnete sich aber als politisch links und war aufgrund seiner Verbindung mit Hollywood unter Generalverdacht und wurde angeklagt. Aufgrund des laufenden Verfahrens, sagten Clubbesitzer seine Auftritte ab, was einen enormen Einkommensverlust darstellte.
Da er sich zudem aus Prinzip weigerte, mit den Behörden an der Hexenjagd teilzunehmen, kam er schließlich auf die berüchtigte Schwarze Liste. Das bedeutete für ihn faktisch ein Berufsverbot in den Vereinigten Staaten.
Gezwungen durch diese Umstände, erinnerte er sich wieder an seine Erfolge in England und beschloss 1949 das Land für immer zu verlassen. Er lies sich schließlich 1951 in London nieder, wo er Zeit seines Lebens blieb. Dort konnte er an seine früheren Erfolge anknüpfen und wurde sogar im „Empire“ ein Star.
In England beginnt sich Larry Adler langsam neu zu orientieren. Er interessiert sich wieder fürs Klavierspiel und studiert Komposition und Musiktheorie. Das führt ihn dazu, ab 1953 Musik für zahlreiche Filme zu komponieren. Einmal wird er sogar unter einem anderen Namen für einen Oskar nominiert, denn sein Name war ja noch auf der Schwarzen Liste.
Nach Ende der McCarthy-Ära, versucht Adler nochmal ein Come-Back in den Vereinigten Staaten. Dieses scheiterte allerdings und seine überzogenen Ansprüche waren dabei auch nicht gerade förderlich. Zurück in England wurde er dafür der Präsident der National Harmonica League.
Durch seine Auftritte in Film und Fernsehen, seine Tours und die Beteiligung an den Einnahmen für die Filme, hat es Larry Adler inzwischen zu großem Reichtum geschafft und brauchte daher nicht mehr so viel zu arbeiten.
Darum verlagert er sein Schaffen in den 1960ern zum Großteil auf die Schriftstellerei, tritt aber auch noch auf. Er verfasst eigene Bücher, schreibt Kolumnen in vielen Zeitungen in England und den USA. Und er wird sogar Gastronomie-Kritiker.
Larrys Lebensabend
Aufgrund seines fortgeschrittenen Alters, steht Adler immer seltener auf der Bühne. Trotzdem zieht es ihn immer wieder vors Publikum.
Er verfasst 1985 seine Autobiographie „It Ain’t Necessarily So“, die ihren Namen von einem Titel Gershwins übernimmt. Viele Zeitgenossen zweifeln an einigen seiner darin veröffentlichten Geschichten. Die 1994 veröffentlichte Biografie „Me and My Big Mouth“, zu deutsch „Ich und mein Großmaul“, lehnt er vollkommen ab.
Im Jahr 1992 bekommt er einen Anruf von Sting, der ihn einlädt, an einem Stück auf dessen neuem Album mitzuwirken. Pop-Musik lehnte Larry zwar zeitlebens ab, erklärte sich dennoch bereit und so entstand das Lied „Shape of my heart“:
Auf Anregung von Sting entstand auch anlässlich seines achtzigsten Geburtstag das Album „The Glory of Gershwin“. Am Album wirkten neben Sting viele Stars wie Jon Bon Jovi, Peter Gabriel, Elton John, Cher, Kate Bush und Elvis Costello mit. Es wurde so zu einer Hommage an Larry Adler.
Aber nicht nur das, denn das Album wurde ein Riesenhit in Großbritannien und landete auf Platz 2 der Charts. Es bekam sogar einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde, denn Larry Adler erreichte damit als der älteste Musiker jemals die Top-Ten.
In den folgenden Jahren wurde es aufgrund seiner Erkrankung ruhig um ihn. Seine Abschiedstournee in Japan, Australien und Neuseeland gibt er 1996. Am 6. August 2001 starb Larry Adler im Alter von 87 Jahren in London an Krebs.
Der eigenwillige Charakter von Larry Adler
Schon von klein auf, war Larry ein Dickkopf, der das, was er sich einmal in den Kopf gesetzt hatte, mit viel Nachdruck auch verwirklichte. Zum Beispiel bestellte er als Kind ein sündhaft teures Klavier im Wert eines Kleinwagens, ohne seine Eltern zu fragen und überredete sie, ihn zum Piano-Unterricht zu schicken. Diese Unnachgiebigkeit sollte ihm später viele Türen öffnen, aber auch viele Wege verschließen.
Zeitzeugen beschreiben ihn als eine Person mit hohem Selbstbewusstsein, wobei er sehr stark in sich selbst verliebt war. Man sagt ihm eine gewisse Arroganz und Snobismus nach. Und er war stets darum bemüht, in einem guten Licht dazustehen. Das ging soweit, dass er das Wort „Mundharmonika“ ablehnte, weil es ihm zu einfach schien. Statt dessen bezeichnete er seine Chrom immer als Mund-Orgel, was edler und größer klingt.
Larry schreckte auch nicht davor zurück, seine Abneigung gegenüber Blues-Mundharmonika Spielern kundzutun. Little Walter attestierte er mangelndes Talent – dem größten Blues-Harp Spieler aller Zeiten. Er blickte auf die Diatonische Mundharmonika herab und lehnte es ab, sie zu spielen, weil sie nicht alle Töne habe. Bob Dylan war für ihn der schlimmste Mundharmonika-Spieler aller Zeiten, dem er am liebsten das Spielen verbieten wollte.
Trotz allem hatte Larry Adler aber eine großartige Ausstrahlung und konnte Leute mit seinem Charisma um den Finger wickeln. Er liebte es im Rampenlicht zu stehen und sein Publikum zu unterhalten. Bescheidenheit war wirklich keine seiner Stärken. Oft erzählte er die unglaublichsten Anekdoten aus seinem Leben. Auf der Bühne hatte er gelernt, seine Geschichten mit dem Charme und Witz eines Stand-up Comedian zu erzählen.
Was an seinen Geschichten wahr ist, oder nicht – das blieb immer offen. Auch seine Autobiografie deutet mit ihrem Titel „It Ain’t Necessarily So“ bereits an, dass man es damit nicht so ernst nehmen darf. Zum Beispiel soll er nach eigener Aussage mit George Gershwin und Al Capone befreundet gewesen sein, mit Salvador Dalí Tennis gespielt haben und eine Affäre mit Ingrid Bergman gehabt haben.
Auch Ravel soll testamentarisch verfügt haben, dass Larry alle seine Stücke ohne Tantiemen aufführen dürfe. Und das, obwohl Ravel bei einer Aufführung, sagen wir, wenig begeistert von Adlers Interpretation seines Boleros war.
Larry galt auch als ein Freigeist und Individualist, der sich von niemandem etwas sagen lassen wollte. Das führte in seiner Anfangszeit zu Zerwürfnissen mit seinen Theater-Chefs. Auch dass er auf die McCarthy Liste kam, hatte damit zu tun, weil er sich aus Prinzip weigerte, zu kooperieren.
In der Liebe hatte Larry Glück und Pech. Denn weil er, wie er selbst stolz erzählte, viele Affären hatte, zerbrachen alle seine Ehen.
Durch seine ichbezogene Persönlichkeit war Larry Adler die perfekte Person, um die Mundharmonika aus der Spielzeug-Ecke ins Rampenlicht zu bringen. Denn es brauchte einerseits jemand, der trotzköpfig genug war, um die Mundharmonika wieder und wieder zu promoten. Und andererseits einen Charmeur, der sie galant und mit „Larry“-Charisma ins rechte Licht rücken konnte.
Larry Adlers Vermächtnis
Larry Adler war aus vielerlei Gründen ein großer Wegbereiter der Mundharmonika. Denn ihm sind gleich mehrere Dinge gelungen, die die Mundharmonika von ihrem Image, als Spielzeug hin zu einem ernsthaften Instrument brachten.
Er war der erste, der klassische Musik auf der Mundharmonika spielte und damit ein großes Publikum erreichte. Durch sein Charisma sprang seine Begeisterung für das Instrument bald auf seine Zuhörer über. Er spielte bald mit großen renommierten Symphonie-Orchestern aus Chicago, San Francisco und der BBC.
Dadurch konnte er zeigen, dass die Chromatische Mundharmonika auch in der Klassischen Musik ihren Platz hat. Und dass sie ein richtiges Instrument für virtuoses Spiel sein kann. Für ihn wurden des weiteren auch viele klassische Stücke komponiert.
Auch das war ein Novum. So entstanden Stücke von dreizehn Komponisten darunter Vaughan Williams „Romance in D flat for Harmonica, Piano and String Orchestra“, Jean Bergers „Concerto for Harmonica and Orchestra ‚Caribbean‘“ und Darius Milhauds „Suite Anglaise“.
Durch seine Auftritte in Film und Fernsehen, seine erfolgreichen Schallplatten und seine Tours, brachte Larry Adler als erster die chromatische Mundharmonika in das Bewusstsein vieler Menschen. Larry arbeitete auch während seines Lebens mit unzähligen Künstlern und Stars zusammen. Er regte dadurch viele Leute an, die Mundharmonika als ihr Instrument aufzugreifen.
So sollen sich zum Beispiel die Mundharmonika-Verkäufe durch seine Auftritte in den 1930ern verzwanzigfacht haben. Über 300.000 Menschen traten seinem Fan-Club bei. Nicht zuletzt deswegen widmete die Firma Hohner ihm gleich zwei Signature-Modelle (Larry Adler Signature C 64* und Larry Adler Signature C 48*).
Larry Adler ist es zu verdanken, dass so einflussreiche Mundharmonika-Spieler wie Toots Thielemans, Cham-Ber Huang, Tommy Reilly, Franz Chmel und Mauricio Einhorn zur Chrom kamen. Seine Ausflüge in viele Musikrichtungen führten auch dazu, dass die Mundharmonika im Jazz vorgestellt wurde.
Ohne ihn hätte die Mundharmonika auch nicht so schnell in der Filmmusik Fuß gefasst. Alle Mundharmonika-Spieler für Filmmusik, wurden durch ihn inspiriert. Die Soundtracks von vielen Western, wären ohne sein Vorbild wohl nie entstanden.
Zu Larry Adlers größten Stücken gehören Gershwins „Rhapsody in Blue“, Ravels „Bolero“ und Cole Porters „Begin The Beguine“. Aufmerksamkeit bekam er auch für seine Zusammenarbeit bei Stings „Shape of my heart“. Sowie für sein Erfolgsalbum „The Glory of Gershwin*“.
Fazit – Larry Adler
Larry Adler, der Wegbereiter der Mundharmonika. Mit Charme und Showmanship, aber auch mit extremem Durchhaltevermögen hat er, wie kein anderer, die Mundharmonika ins Rampenlicht gebracht.
Als einer der ersten zeigt er, was auf der Chromatischen Mundharmonika so alles möglich ist und erstaunt damit ein breites Publikum. Er findet geradezu hysterische Resonanz und wird über Nacht zum Star, der auf Welttournee geht und in Film und Fernsehen auftritt.
Larry Adler wird, trotz seiner Star-Allüren, zur Inspiration für alle Mundharmonika-Spieler, die auf ihn folgen. Und er ist es auch heute noch Wert, von uns gefeiert und gehört zu werden.
Vielleicht hat dich Larry auch inspiriert, jetzt mit der Mundharmonika loszulegen.
Let the good times roll – Mark
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